Produziert für: – 
Veröffentlicht bei:  Jahr: 2025
Kategorie: Automobilfotografie / Blog
Der Beat des Jahres 1989 war ein 4/4-Takt – David Hasselhoff und »Looking for Freedom« lassen grüßen. Naja, zumindest wenn man auf die deutschen Single-Charts blickt. In Frankreich, genauer gesagt in Le Mans, war es ein 1-5-4-8-6-3-7-2-Takt. Der Interpret: Mercedes M119 mit entsprechender Zündfolge seiner acht Zylinder mit insgesamt fünf Litern Hubraum. Der vielleicht beste V8-Motor, den die Marke mit dem Stern je baute, hier unter der Haube des legendären Sauber-Mercedes C9 mit der Startnummer #61. Ja, genau dieser silberne Rennwagen, der in Le Mans dann auch die 400 Kilometer pro Stunde auf der legendären Hunaudières-Geraden knackte.
Am Steuer des Donnerhalls mit vier Rädern, Aluminium-Chassis und H-Schaltung: Kenny Acheson. Und doch reicht es am Ende für ihn und seine italienischen Teamkollegen Mauro Baldi und Gianfranco Brancatelli nur für Startplatz zwei hinter dem Schwesterauto #62. Nach einer frühen Führung im Rennen steht am Ende des Langstreckenklassikers wieder Rang zwei zu Buche. Wir beschleunigen in das Jahr 2025, nach Tübingen. Man könnte meinen, die Startnummer #61 sei irgendwo jenseits der 400 Kilometer pro Stunde in eine falsche Zeit abgebogen. Und doch ist sie absolut richtig hier. Zum 40. Jubiläum des Auto- und Spielzeugmuseums Boxenstop gibt der besondere Rennwagen nämlich ein Gastspiel im Hof und in der Halle eines nahegelegenen Busunternehmens.
Und das Exponat aus der Stern-Sammlung von Mercedes Classic fügt sich ideal ein: alte Blechschilder, die Bosch-Zündkerzen werben, braun gefliester Boden und grünstichige Milchglasfenster lassen große Nostalgie aufkommen. Es passt. Der C9 fühlt sich zu Hause. Und die Szenerie lässt den Schrauber-Spirit des Motorsports aus den späten Achtzigern und Neunzigern aufleben. Unbeweglich steht die Startnummer #61 zwischen Reifen, Werkzeugwagen und Stahlschränken – und doch kann man das Donnern des M119 in dieser Stille erahnen. 
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