»Australia« wird zu »Austria«: Kommende Woche beginnt die Formel-1-Saison mit gut drei Monaten Verspätung. Und nicht wie geplant in Australien, sondern auf dem österreichischen Red-Bull-Ring. Damit schaltet die Königsklasse wieder von null auf eins. Zumindest mit Blick auf den Rennbetrieb: Denn durch die Corona-Krise ist auch ihre Zukunft unsicher geworden. Besonders, weil die kleineren Rennställe mit großen Einnahmeausfällen zurechtkommen müssen. Aber auch Teams wie McLaren müssen die Zähne zusammenbeißen - und stehen wirtschaftlich extrem unter Druck. Seltener war die Situation wohl so angespannt wie jetzt. Zusammen mit der Vorfreude auf das erste Rennen entsteht so ein ziemlich harter Kontrast. Und der soll sich auch in den folgenden fünf Momenten in Schwarz-Weiß, für Eibner Pressefoto eingefangen beim zweiten Test im Februar, ausdrücken. Von null auf eins, vom Lockdown in die Rennsaison – beginnend mit Valtteri Bottas im Schlusssektor des Circuit de Barcelona-Catalunya.
Nein, Daniel Ricciardo ist nicht anders, als man ihn aus den TV-Übertragungen kennt. Ergo: Der Australier ist hier nicht griesgrämig, sondern eher ziemlich entspannt. Sekunden später hat der Sunnyboy der Formel 1 nämlich wieder gelacht. Auch in meine Kamera. Ich habe mir sagen lassen, er zeigt den Stinkefinger nur Leuten, die er gut leiden kann. Ob es am Ende des Tages wirklich stimmt, weiß ich natürlich nicht. Genauso wenig, ob er sich auch noch an Hockenheim erinnert, als ich ihn vor der Mercedes-Tribüne bei seinem unglücklichen Ausfall fotografiert habe. Und dann direkt neben ihm am Streckenrand stand. Eins ist aber sicher: Es braucht mehr lockere und trotzdem genauso schnelle Typen wie Dan!
Push hard now: Nicht nur die Fahrer müssen in der Formel 1 Vollgas geben. Auch die Mechaniker in der Box. So wie der Kollege bei Red Bull, dessen Name ich leider nicht mehr wiederfinden konnte. Jedes Mal, wenn der RB16 in die Box kam, war er mit voller Kraft im Einsatz. In der prallen Sonne – und im feuerfesten Overall. Ziemlich sicher nicht weniger schweißtreibend als das aktuelle Wetter in Deutschland.
It’s Günther »f*cking« Steiner: Nach seinem Auftritt in der Netflix-Serie »Drive to Survive« ist der Haas-Teamchef inzwischen selbst eine kleine Ikone im Fahrerlager. Mancher mag seine ziemlich deutlichen Ausdrucksformen nicht so schön finden – ich finde ihn sympathisch. Denn Steiner ist einer dieser kompromisslos ehrlichen Typen im Paddock. Ein echtes Original. Bei ihm gibt es keinen Bullshit, nur klare Ansagen. Böse Zungen behaupten, er gehe zum Lachen in den Keller – ich habe ihn zwar nicht besonders freundlich drein schauend fotografiert, aber ich glaube er ist einer der »Good Guys«.
Da kommt etwas auf uns zu … gilt nicht nur für die neue Saison, sondern auch für den W11 von Lewis Hamilton. Und natürlich auch für den Piloten des Mercedes.  Ich bin sehr gespannt, was Hamilton leisten kann. Eigentlich kann es nicht anders sein als in den Jahren zuvor: Er ist voll bei der Musik, das Maß der Dinge und damit auch der, den alle schlagen müssen. Laut eigener Aussage hat er sich auch zur »Maschine« trainiert über den Winter. Sein größter Rivale dieses Jahr? Ich würde auf Max Verstappen tippen, aber auch Valtteri Bottas hat im Vorfeld der Saison einiges umgestellt – und quasi einen Bottas 3.0 angekündigt. Aber letztendlich ist das alles Kaffeesatzleserei. Denn nicht viel ist klar dieses Jahr. Außer, dass jeder Fehler in dieser verkürzten Saison besonders schwer wiegen wird ...
Kunde: Eibner Pressefoto. Jahr: 2020. Kategorie: Sportfotografie.
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