Dass weniger mehr sein kann, ist schon länger bekannt – auch dank Dieter Rams, der besagtes auch einmal in seinen zehn Regeln für gutes Design niedergeschrieben hat. Aber die gestalterische Weisheit lässt sich auch auf das Leben selbst übertragen. In einer Welt mit tendenziell eher überforderndem Informationsangebot und einem hohen Tempo ist das sicher keine schlechte Losung. Genau so denkt auch Fabio Andina, ein Schweizer Autor aus dem Bleniotal im Tessin. Gelernt hat er das von »Felice« – einem sprichwörtlichen Original, das im echten Leben anders hieß. In seinem durchaus überraschenden Bestseller »Tage mit Felice« hat er dem früheren Bewohner seines Heimatdorfs Leontica quasi ein Denkmal gesetzt. Wir haben ihn besucht. In einem schlichten und ehrlichen Auto, dem Suzuki Jimny.
Zusammen mit dem Autor haben wir uns dabei auch auf die Spuren der Buchfigur und des echten »Felice« begeben. Und sind bis zur Gumpe gewandert, zu der sich der mehr als 90 Jahre alte Mann jeden Morgen begeben hat, um zu Baden. Auch im Winter. Oder sind bis an die Baumgrenze gewandert, um die es im Buch es auch geht. Aber auch an das Grab des Vorbilds sind wir gepilgert. Auf dem Weg ist uns dabei so manche wunderbare Überraschungen begegnet: ein Feldhase, ein doppelter Regenbogen und auch der bildliche Beweis dafür, dass weniger mehr sein kann. Aber auch die Gewissheit, dass es in Zeiten wie diesen sicher nicht falsch sein kann, Ruhe und Gelassenheit in der Natur zu suchen.
Alles, weil wir ein bisschen weniger geplant haben. Und uns unter Anleitung von Fabio Andina ein bisschen mehr durch das Tal haben treiben lassen. Was der Autor wiederum zu sagen hatte? Lässt sich auf ramp.space nachlesen. Oder auch in der aktuellen Ausgabe der ramp - dem bereits fünfzigsten Heft.
Kunde: ramp.space. Jahr: 2020. Kategorie: Fotoreportage / Automobilfotografie.